Am Badeplatz angekommen, verteilten sich die Tiere relativ schnell im seichten Wasser der Furt. Obwohl sich zu diesem Spektakel ziemlich viele Touristen eingefunden hatten, empfanden wir dies nicht als störend, denn schließlich mussten alle Besucher am Ufer bleiben, standen also neben- bzw. hinter einem und beeinträchtigten so nicht den freien Blick auf die badenden Elefanten.
Gegen 10:40 Uhr setzten wir unsere Fahrt schließlich fort. Es ging nun auf einer kleinen, ziemlich viele Schlaglöcher aufweisenden Nebenstraße inmitten faszinierender Dschungellandschaft immer weiter in Richtung Norden. Goldi sagte, bis Dambulla bräuchten wir etwa 2 1/2 Stunden. Nach ungefähr einer Stunde erreichten wir die wieder recht gut ausgebaute A6 Colombo-Trincomalee, auf der wir dann bis Dambulla fuhren, wo wir gegen 13:15 Uhr ankamen.
Mit übergezogenen kurzärmeligen Blusen bzw. Hemden und angezippten langen Hosenbeinen waren wir ruck-zuck tempeltauglich und wanderten am Museumsgebäude mit dem oben auf dem Dach sitzenden, weithin sichtbaren, riesigen goldenen Buddha vorbei zum Fuß der Treppe, die zum Felsentempel von Dambulla hinaufführt. Sowohl auf den insgesamt 381 Stufen der Treppe als auch im seitlichen Gebüsch saßen zahlreiche putzige Rhesusaffen. In der nachmittäglichen Hitze war der Aufstieg recht anstrengend. Oben angekommen, konnten wir einen wunderbaren Ausblick auf die von Wäldern, Stauseen und vereinzelten Kegelbergen geprägte Umgebung genießen. Auch der nur etwa 20 km entfernte Sigiriya-Felsen war von hier aus zu erkennen.
Nachdem wir unsere Schuhe abgegeben hatten, betraten wir durch ein prächtiges Tor den Felsentempel. Noch im Tor wurde ich darauf hingewiesen, meinen Hut (den ich völlig vergessen hatte) abzunehmen. Ein zum Tempel gehörender Führer ging mit uns und Goldi über den Hof zu den insgesamt fünf Felsenhöhlen, in denen viele Buddhastatuen sowie schöne Wand- und Deckenmalereien zu bewundern sind. Die weiße Front der durch offene, durchgehende Vorbauten miteinander verbundenen Höhleneingänge duckt sich unter Überhänge des mächtigen, insgesamt 340 Meter hohen Granitfelsens. Der aufwendig gestaltete Giebel über dem Haupteingang hat die Form einer Dagoba. Die ersten drei Höhlen sind sehr alt und stammen teilweise aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert, während die letzten beiden Höhlen erst im 18. Jahrhundert hinzugefügt wurden.
Wir betraten nun die erste Höhle namens Devaraja-lena, was Götterhöhle bedeutet. Die vielleicht 2.000 Jahre alten Wand- und Deckengemälde haben im Laufe der Jahrhunderte durch den Rauch von Kerzen und Räucherstäbchen leider sehr gelitten. Dominierendes Element dieser lang gestreckten Höhle ist eine aus dem Felsen herausgehauene, 14 Meter lange Kolossalfigur Gautama Buddhas. Die Figur liegt auf einem steinernen Ruhebett auf der rechten Körperseite, den auf einer hübsch verzierten steinernen Nackenrolle liegenden Kopf zusätzlich mit der rechten Hand abgestützt. Neben dem schönen Gesicht gefielen uns besonders die vollständig in dunkelrot und weiß mit großen Lotosblumen bemalten (riesigen) Fußsohlen der Figur. Unser Führer erklärte, dies seien königliche Blumen, mit denen nur hochstehende Persönlichkeiten geschmückt werden dürften. Zu Füßen des Ruhebettes sitzt eine Figur von Buddhas Lieblingsjünger Ananda vor der kunstvoll bemalten Höhlenwand. Neben einigen weiteren Buddhastatuen befindet sich hier auch eine Statue des Hindu-Gottes Vishnu, worauf wohl der Name Götterhöhle zurückzuführen ist.
Die zweite ist die größte und schönste der Höhlen. Ihr Name lautet Magharaja-lena, was Höhle der großen Könige bedeutet. In ihr reihen sich insgesamt 66 aus verschiedenen Zeiten stammende Buddhastatuen um eine kleine Dagoba. Einige sind aus dem Felsen herausgemeißelt, andere wurden im Laufe der Zeit gestiftet. Viele der Statuen waren früher mit Gold überzogen, heute sind sie nur noch golden angemalt. Auch hier sahen wir wieder Statuen von Hindu-Gottheiten, diesmal waren es Vishnu und Rama. Unser Führer erklärte uns, dass die singhalesischen Könige oft Frauen hinduistischen Glaubens geheiratet hätten, daher das friedliche Nebeneinander von Buddhastatuen und Hindu-Göttern. Der singhalesische König Vatta Gamani Abnaya war ebenfalls in Form einer Statue vertreten. Das an einer Stelle von der Höhlendecke tropfende, in einem steinernen Becken aufgefangene und für rituelle Waschungen verwendete Wasser war laut unserem Führer heilig, da es immer tropfte, egal ob es draußen regnete oder nicht. Wir hielten es schlicht für entsprechend langsam durch Ritze und Spalten im riesigen Felsen gesickertes Regenwasser, behielten diese Ansicht jedoch für uns.
Wände und Decken dieses zweiten Höhlentempels sind mit eindrucksvollen Malereien geschmückt, die Szenen aus dem Leben Siddharta Gautama Buddhas darstellen. Beginnend mit seinem luxuriösen Leben im elterlichen Palast, wo er sich im Umgang mit Waffen übt, folgt sein Fortgang, um als umherziehender Asket Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu suchen, Szenen von seinem Weg hin zum Religionsstifter sowie die Versuchung Buddhas durch den Verführer Mara, umgeben von dessem aus Schlangen, Dämonen und mystischen Tieren bestehenden Heer. Der schwarze Elefant, auf dem Mara sitzt, zeigt Buddha seine Unterwerfung an und Mara stürzt zu Boden.
In der dritten Höhle, Maha Alut Viharaya, was großer neuer Tempel bedeutet, betrachteten wir ebenfalls viele Buddhastatuen, die zum größten Teil aus dem 18. Jahrhundert stammen und der sogenannten Kandy-Epoche zuzurechnen sind. Durch die rote Schärpe über der rechten Schulter und den roten Saumabschluss unterscheiden sie sich von allen anderen Statuen. Wände und Decke sind auch hier überreich mit Malereien geschmückt. Ein Standbild zeigt den singhalesischen König Kirti Sri Raja Sinha. Neben einer weiteren großen liegenden Buddhastatue reihen sich zahlreiche Stand- und Sitzbilder des Erleuchteten aneinander. Das Hauptkultbild dieser Höhle zeigt Buddha unter dem prachtvollen, aus zwei ineinander verwobenen Drachen bestehenden Makara-Bogen.
Die vierte Höhle namens Pachima-Viharaya (= westlicher Tempel) ist relativ klein und enthält nur fünf Statuen. Die mit Wandmalereien aus der Kandy-Zeit geschmückte fünfte und jüngste Höhle, Devana Alut Viharaya (= zweiter neuer Tempel) birgt einen weiteren liegenden Buddha sowie Statuen zahlreicher hinduistischer Gottheiten, darunter Vishnu und der Kriegsgott Skanda.
Auf dem Rückweg zum Tor bewunderten wir die schönen Seerosen in den kleinen Teichen seitlich der Vorbauten zu den Höhleneingängen sowie den mächtigen, mitten im Tempelhof stehenden, mit bunten Bändern geschmückten Bodhi-Baum. Diese Bäume der Art 'Ficus Religiosa' sind fester Bestandteil eines jeden Tempelbezirks und werden als heilig verehrt, weil Gautama Buddha vor mehr als 2.500 Jahren unter einem solchen Baum am indischen Flüsschen Neraja das Stadium der Erleuchtung erlangte. Alle in buddhistischen Tempeln gepflanzten Bodhi-Bäume sollen Ableger dieses indischen Baumes sein.
Hier noch zwei Fotos des herrlichen Ausblicks vom Felsentempel:
Zurück am Fuß des Felsens, fuhren wir noch etwa 10 Minuten lang bis zum Hotel 'Eden Garden', das von außen und nach dem ersten Blick auf das offene Restaurant ganz gut aussah. Leider erwies sich dann der zweite Blick als erheblich schlechter: Zimmer und Bad waren sehr schmutzig und stanken regelrecht, nur 2 der 4 Betten wiesen ein dünnes Laken auf und auch im Bad hingen nur 2 Badetücher, Handtücher gab es gar keine. Auf unsere Beschwerde hin hieß es, der Geruch käme von Insektenvernichtungsmitteln und ließe sich durch Lüften beheben, dann bekamen wir je ein (!) Badetuch und Laken nachgeliefert, wobei der Hotelmitarbeiter das dritte Bett recht lustlos bezog.
Warum wir nicht sofort ein anderes Zimmer bzw. am besten gleich ein anderes Hotel verlangten, ist uns bis heute nicht klar. Wir waren aber auch unsicher, ob diese Zustände nicht doch als 'landestypisch' und daher 'normal' angesehen werden mussten und wir - auch von unserem relativ luxuriösen Hotel an der Küste - einfach zu verwöhnt waren. Außerdem schien die Gegend hier recht einsam - wer weiß, wo das nächste Hotel lag - und schließlich war es uns ja wichtig gewesen, nahe an Sigiriya zu übernachten, um in den noch kühleren Morgenstunden auf den Felsen zu steigen.
Jedenfalls beschlossen wir, es für diese eine Nacht 'auszuhalten' und duschten erst einmal. Dann setzten wir uns in das eigentlich recht hübsch angelegte Restaurant, durch das sogar ein kleiner Bach plätscherte - man sah deutlich, dass hier nur schlicht und einfach alles mal gründlich gereinigt werden und dann auch sauber gehalten werden müsste. Personal war in Hülle und Fülle vorhanden, aber alle standen nur herum und starrten Löcher in die Luft. Wir bestellten Bier und Wasser, das wir mit Gläsern erhielten, die eigentlich alle nicht richtig sauber waren, aber eines strotzte nur so vor Dreck - anstatt einer Entschuldigung meinte der Kellner nur gleichmütig, dann würde er halt ein neues holen. Die Tischtücher waren fleckig und wurden beim Eindecken fürs Abendessen nur flachmatisch mit der Hand abgewischt bzw. auch schon mal ein wenig ausgeschüttelt. Ein Mitarbeiter fegte lustlos die Blätter auf den Wegen hin und her. Der von weitem einladend aussehende Pool erwies sich von nahem als mit bereits grünem Wasser gefüllt und an den Fliesen hatten sich schon Algen festgesetzt. Wir hätten hier noch nicht einmal den kleinen Zeh hineingesteckt, aber zu unserem Erstaunen kam wenig später eine italienische Familie an und kaum hatten sie ihr Zimmer bezogen, sprangen der Mann und die Kinder auch schon in den Pool und tollten darin herum.
Beim als Buffet aufgebauten Abendessen, das kurz nach 19:30 Uhr bereitstand, hielten wir uns an Reis und gebackene Bananen. Alles andere wie z.B. der Thunfisch und das Gemüse war sehr scharf. An einem der Nachbartische saßen ebenfalls Europäer und wir bemerkten, dass sie deutsch sprachen. Auf die unserer Meinung nach katastrophalen hygienischen Zustände angesprochen, meinten sie, dieses Hotel sei doch in Ordnung - sie seien schon viel in Asien unterwegs gewesen und hätten dabei erheblich schlechter gewohnt.
Weil wir sehr müde waren, gingen wir direkt nach dem Abendessen schlafen und lagen kurz nach 20:30 Uhr im Bett. Trotz des großen Loches in der Mückengaze des aus einzelnen, nicht mehr bewegbaren, schräg stehenden Scheiben bestehenden Badezimmerfensters hatten wir darauf verzichtet, das vor Staub starrende Moskitonetz auseinanderzuknoten, um wenigstens in sauberen Laken schlafen zu können. In Ermangelung eines elektrischen Mückenvertreibers setzten wir all unsere Hoffnung darauf, dass die Kälte der Klimaanlage die Moskitos abschrecken würde. Doch kaum war das Licht ausgeschaltet, hörten wir schon bald das unheilverkündende Summen einer Stechmücke. Also Licht wieder an, den Übeltäter gesucht und mit einer Badelatsche zum Schweigen gebracht. Dieses Prozedere wiederholte sich im Laufe der Nacht mehrmals, außerdem sprang nach den zahlreichen kurzen Stromausfällen die Klimaanlage nicht wieder von alleine an, so dass wir sie jedes Mal extra wieder einschalten mussten.
Wen wundert es, dass wir bereits um 5:45 Uhr aufstanden, wegen des ebenfalls nicht angenehmen Geruchs der Badetücher (den wir gestern Abend erst nach dem Duschen bemerkt hatten) auf die morgendliche Dusche verzichteten, die Zähne genau wie gestern Abend mit Wasser aus den mitgebrachten Trinkflaschen putzen, unsere Sachen zusammenpackten und dann das Schmuddelzimmer so schnell wie möglich verließen? Bis zum Frühstück mussten wir noch eine Weile warten, doch dann gab es guten Tee, zu dem wir Toast mit Marmelade sowie ein paar Bananen aßen. Alles übrige war für unsere Gaumen viel zu scharf gewürzt. Beim Zahlen der Getränkerechnung fiel uns auf, dass die Preise hier erstaunlicherweise erheblich höher waren als im Ranweli-Hotel.
Erst kurz vor unserer Abfahrt gegen 7:30 Uhr tauchte Goldi wieder auf. Wir hatten gestern Abend vergeblich gehofft, dass er uns beim Abendessen Gesellschaft leisten würde und auch das Frühstück hatte er in einem Nebengebäude, in dem die Angestellten wohnten, zu sich genommen.
Einschließlich des Halts an einem Aussichtspunkt, von wo aus man den faszinierenden, sich 200 Meter hoch aus der bewaldeten Ebene erhebenden, seit den 1980er Jahren als Weltkulturerbe unter den Schutz der UNESCO gestellten Sigiriya-Felsen 'als Ganzes' fotografieren konnte, fuhren wir eine knappe halbe Stunde bis zum Haupteingang an der Westseite des ehemaligen Palastgeländes von Sigiriya.
Diesmal begleitete Goldi uns nicht, sondern zahlte nur unseren Eintritt und teilte uns dann mit, dass er drüben auf der anderen Seite auf uns warten würde. Die Dienste eines einheimischen Führers, von denen sich uns mehrere auf den ersten paar Metern des Weges anboten, lehnten wir dankend ab und marschierten dann durch die Ruinen der symmetrisch auf den Felsen ausgerichteten ehemaligen Lustgärten, von denen heute nur noch niedrige Mauern und einige Wasserbecken übrig sind, auf den markanten Gneis-Monolithen zu.
Der im Jahre 477 unrechtmäßig an die Macht gekommene König Kassyapa verlegte die Königsresidenz von Anuradhapura weg auf den leicht zu verteidigenden Sigiriya-Felsen, auf dem er sich eine mächtige Trutzburg hatte erbauen lassen. Doch sein Halbbruder Mogallana, der rechtmäßige Thronerbe, der zunächst nach Indien geflohen war, rückte 495 mit einem mächtigen Heer an und besiegte Kassyapa, der aus unerfindlichen Gründen seine Felsenfestung verlassen und sich dem Kampf gestellt hatte. Mogallana verlegte die Königsresidenz zurück nach Anuradhapura und die Felsenfestung von Sigiriya geriet in Vergessenheit. Erst im Jahre 1811 entdeckte ein englischer Major ihre vom Dschungel überwucherten Ruinen.
Am Fuß des Felsens angekommen, begannen wir den über zahlreiche gemauerte Treppen führenden Aufstieg. Den Hauptzugang zum Gipfel bildet eine 145 m lange Galerie, die sich in 15 Metern Höhe an der Westseite des Felsens entlangzieht. Wir befanden uns hier nun direkt unterhalb der beiden alten, aus einer Londoner U-Bahn-Station stammenden eisernen Wendeltreppen, die zu der nochmals 12 Meter höher gelegenen Galerie der Wolkenmädchen hinauf- und wieder herunterführen. Nachdem wir nochmals unsere Eintrittskarten vorgezeigt hatten, durften wir über die rechte Treppe zu der durch Stoffbahnen vor dem Sonnenlicht geschützten Galerie hinaufsteigen.
Die bis heute nicht restaurierten, etwa 1.500 Jahre alten Wandgemälde zeigen 19 weibliche Wesen in höchster Anmut und Vollendung, von einem weiteren sind nur Reste vorhanden. Einige Archäologen vermuten, dass es einst sogar wesentlich mehr Gemälde gewesen sein müssen. Auf den ersten Blick scheinen die Mädchen, die alle einen besonders kunstvollen Kopfschmuck tragen, barbusig zu sein, doch bei näherem Hinsehen erkennt man hauchdünne Gewänder. Außerdem tragen einige ein Brustband. Fast alle halten Blumen oder Teller mit Blüten oder Früchten in ihren schlanken, ausdrucksvollen Händen. Dass der untere Teil ihrer Körper in angedeuteten Wolken verschwindet, hat ihnen den Namen 'Wolkenmädchen von Sigiriya' eingetragen. Die Malereien wurden mit großer Meisterschaft auf der dreischichtig vorbehandelten Felsoberfläche in roten, gelben, grünen, weißen und schwarzen Naturfarben ausgeführt.
Über die linke Wendeltreppe ging es nun wieder hinunter auf die lange Galerie, deren nächste 19 Meter den Namen 'Spiegelgalerie' tragen. Die einst auf der Felswand vorhandenen Fresken spiegelten sich in der damals glatt polierten Oberfläche der gegenüberliegenden ockerfarbenen, etwa zwei Meter hohen Mauer. Zwischen dem 7. und 12. Jahrhundert ritzten Besucher mit Metallstiften zahlreiche, heute noch erhaltene Graffiti in die Mauer. Ein singhalesischer Wissenschaftler hat 1956 etwa 700 davon übersetzt: sie preisen die Schönheit der Wolkenmädchen, die Einzigartigkeit des Königspalastes auf dem Felsen sowie die Verdienste seines Erbauers.
Nach dem Ende der Galerie folgten weitere Treppen, auf denen wir immer weiter nach oben stiegen. Zwischendurch konnten wir den schönen Ausblick auf die bewaldete Umgebung und auf die nun schon recht weit unter uns liegenden westlichen Lustgärten genießen. Dann erreichten wir das etwa auf halber Höhe des Felsens gelegene Löwenplateau. Von hier aus führt die Treppe zwischen den mächtigen, aus dem Felsen herausgehauenen Löwentatzen weiter nach oben. Vermutlich hat sich oberhalb der Pranken einst ein Löwenkopf mit aufgerissenem Maul befunden, der aus Ziegelsteinen gefertigt war und die Jahrhunderte nicht überdauert hat. Jeder Besucher des Königspalastes musste damals durch den furchterregenden Rachen des Löwen steigen. Der Name Sigiriya wird von Siha Giri abgeleitet, was Löwenfelsen bedeutet.
Nach einer kleinen Pause setzten wir den Aufstieg fort. Zunächst ging es noch über gemauerte Stufen, dann über schmale Eisenstufen, die jedoch durch seitliche Geländer recht gut zu begehen waren. Am Felsen oberhalb des Löwenplateaus befinden sich zahlreiche Hornissennester. Die Tiere sind manchmal so aggressiv, dass der Weg nach oben gesperrt werden muss. Als einziger Schutz vor einer Hornissenattacke dient ein (recht kleiner) auf dem Löwenplateau aufgestellter Gitterkäfig.